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Alp Nr. 37 : Alp Ahorn
08.05.2012 14:30 ( 4440 x gelesen )

- S’Öhrli mos efach uf's Böld
- Alphütte zerfällt, dahinter ein moderner Stall
- renovierte Ahornkapelle
- Verrosteter Pickel steht am Hauseck
- Erstmals Kühe auf der Weide
- Alphornspiel mit schönem Echo
- Die Tiere versammeln sich in Reih und Glied
- Ein Rind wird übermütig

Der Ahorn mit seiner Wallfahrtskapelle „Maria im Ahorn“, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Alp ist mit 30 Minuten Fussmarsch bequem ab Lehmen zu erreichen. Für Christian und mich ist es die letzte Alp unserer heutigen Tour. Sepp Manser Senior vom mittleren Sönderli liegt mir immer noch im Ohr mit seiner Bitte: „S’Öhrli mos efach ufs Böld!“ Auch hier befolge ich seinen Ratschlag gerne, denn dieser Berg gefällt mir ebenfalls ausgesprochen. Der Anblick der Alphütte weiter unten erschreckt mich dann aber. Das Dach ist eingefallen und die hintere Holzwand ist schon fast verfault.

Dahinter steht ein riesiger, moderner Stall der nach einem Brand 1999 neu aufgebaut wurde. Noch weiter hinten steht die neu renovierte Ahornkapelle, das Schindeldach ist noch gelbgrau und deshalb höchstens zwei Jahre alt. Diese Gegensätze stimmen mich nachdenklich, die Bedürfnisse und verfügbaren Mittel der verschiedenen Parteien hier oben sind vermutlich sehr unterschiedlich.

 
Vor und seitlich der Alphütte ist ziemlich viel Unrat, es riecht auch nicht angenehm. Ein verrosteter Pickel steht am rechten Hauseck, wartet er auf einen lang ersehnten Einsatz? Ich bringe es nicht übers Herz, mein Alphorn zusammen zu stecken. Für das Bild passt es besser, wenn das Instrument nicht spielbar ist. Irgendwie möchte es auch nicht lange am Boden liegen, ich beeile mich deshalb…
 
Unten auf der Weide sind erstmals in dieser Saison Kühe und Rinder an zu treffen. Mich juckt es richtig, wie reagieren sie wohl auf die Alphornklänge? Ich stelle mich deshalb zu ihnen ins Gehege, die Tiere grasen im unteren Teil und ich mache mich im Oberen parat. Hier ertönt ein schönes Echo, genau gleich wie vor der Kapelle weiter vorne. Es dauert nicht lange und die Kühe kommen herauf und stellen sich in Reih und Glied neben mich. Sie hören aufmerksam zu, wenn ich nach kurzer Pause neu ansetze erschrecken sie manchmal. Ein neugieriges Rind zwängt sich zwischen die Reihe und möchte nichts verpassen, eine Kuh stösst ihm mit dem Kopf in die Seite woraufhin es davon springt.


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