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Alp Nr. 72 : Ebenalp grüner Böhl
24.08.2012 09:15 ( 4275 x gelesen )

- Mit der Tracht bei einem Firmenanlass spielen
- Hält das Wetter? Kommt die Gesellschaft trotzdem?
- Alphorntöne Richtung Chlus, schwaches Echo wegen Wind
- Der „Chlus“ Senn bringt mit dem Maulesel die Milch zur Bahn
- Der Skilift erinnert mich an die JO
- Der Saustall ist leer
- Die Hütte wird ausschliesslich Ferienleuten vermietet


Heute habe ich ein Engagement auf der Ebenalp, ich darf um 09:30 bis 11:30 bei einem Firmenanlass spielen. Mit der Tracht mache ich mich etwas früher auf zur Seilbahn damit ich die Alp „grüner Böhl“ und „Lochhütte“ vorab besuchen kann. Die schweren grauen Wolken stimmen mich unsicher, ob die Gesellschaft im letzten Moment nicht doch noch auf das Verschiebedatum setzt? Dem Besuch der beiden Alpen steht aber nichts im Weg, ausnahmsweise heute mit der Tracht. Vom grünen Böhl spiele ich Richtung Chlus einige Alphornstücke, wegen des Windes ist aber nur ein schwaches Echo zu hören. Ich könnte mir vorstellen, dass es hier an einem windstillen Tag sehr schön tönen könnte. Nach dem ersten Stück höre ich Stimmen und Pferdegetrampel näher kommen, tatsächlich sehe ich etwas später den „Chlus-Senn“ mit einem Maulesel und einer Begleiterin, sie bringen die Milch zur Bergstation. Der genaue Unterschied zwischen Maultier und Maulesel erklärt mir Rita Leimbacher später bei der Talfahrt. 

Die Skiliftmasten in der Chlus erinnern mich an die JO Zeit mit unseren Kindern. Im Winter waren wir jeden Samstag da oben zum Skifahren und am Mittag gab es in der Clubhütte Gartenhüsli immer Suppe, Wienerli und Tee. Die Hütte war während dem Essen immer „präglet“ voll, die Fenster schwitzten und auf der Bettstatt häuften sich Jacken, Handschuhe und Helme. Julia, Gabriel und Leonie freuten sich  immer auf diesen Morgen und meine Frau war froh, ein paar Stunden für sich in Anspruch nehmen zu können.
 
Der Saustall und der grosse Stall sind bereits wieder leer. Der Seilbahnführer hatte mir erklärt, dass die kleinen weissen Blumen daran schuld sind, dass der Senn die Alp bereits wieder verliess. Die Tiere fressen diese Blume zwar sehr gern, haben aber danach Durchfall was für die Milchproduktion schlecht ist. Die Alphütte wurde umgebaut und wird für Ferien Zwecke jeweils vermietet.
 


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