Alp Nr. 70 : Alp Cholbett
25.07.2013 20:40 ( 3858 x gelesen )
- Viele Autos auf dem Parkplatz Wasserauen
- Auf halbem Weg Richtung Seealpsee links
- Viele Steine und Unkraut bedecken die Weide
- Keine Tiere und kein Senn
- Eine einsame violette Blume und ein Salzsteinbecken
- 2 moderne Betonpfeiler, was haben diese für einen Zweck?
- Das letzte Stück Bach, darin eine riesige Bachforelle
- Hinten beim Wasserfall ist ein wunderschöner Platz
- Alphornspiel auf dem grossen Felsbrocken, sehr schönes Echo
- Applaus kommt oben vom Touristenhighway
- Die Galtlige kommen nun doch noch, habe ich sie angelockt?
- Es beginnt zu regnen, ein leichter Kohlenduft liegt in der Luft, warum?
- Der Garten um die Hütte ist etwas verwahrlost
Für einen kurzen Ausflug reicht es heute gerade noch, das Wetter ist auch nicht besonders sicher. Ich entschliesse mich deshalb eine Alp in der Nähe zu besuchen. Cholbett erscheint mir sehr geeignet, ab dem Parkplatz Wasserauen ist man in 25 Minuten dort. Den Weg hinauf Richtung Seealp ist man selten alleine, die vielen Autos unten auf dem Parkplatz lassen erahnen, dass es im Alpstein nur so wimmelt von Touristen. Eigentlich sehr schön, wenn man an einem Ort wohnen darf, wo es andere in die Ferien zieht. Im Gegenzug fahren wir ab und zu in die Stadt und geniessen das urbane Leben dort auch ganz gerne.
Auf halbem Weg zweigt der Sennweg links ab. Dieser Weg ist mit Fahrzeugen nicht mehr passierbar, viele Steine – auch sehr grosse – liegen in der Weide. Dass hier regelmässig Steine von oben herab brausen, habe ich schon selber erlebt. Meine kleinste Tochter Leonie war noch sehr klein, ich hatte sie im Huckepack. Wir wanderten nach dem Seealpgottesdienst nach Wasserauen. Die Oma war auch dabei und deshalb entschieden wir uns, nicht der Strasse zu folgen, sondern den angenehmeren Wanderweg durch den Wald zu gehen. Plötzlich höre ich ein lautes rumpeln und krachen von oben, laut rufe ich der Oma zu sich hinter dem nächsten Baum zu schützen, ich selber bleibe mit Leonie stehen, auch hinter einem Baum.
Der Stein, er war etwa Fussball gross, flog genau zwischen uns durch, nur ein paar Sekunden dauerte dieser Schrecken. Puh, nochmals Schwein gehabt! Was wäre nur passiert wenn… ein guter Schutzengel hatte Schlimmeres verhindert, danke.
Der Stein, er war etwa Fussball gross, flog genau zwischen uns durch, nur ein paar Sekunden dauerte dieser Schrecken. Puh, nochmals Schwein gehabt! Was wäre nur passiert wenn… ein guter Schutzengel hatte Schlimmeres verhindert, danke.
Die Weiden sind zudem übersäht mit viel Unkraut, sicher ein Paradies für Schlangen. Die Vermutung lässt sich nicht bestätigen, trotzdem habe ich sehr grossen Respekt vor diesen Tieren – sozusagen eine Phobie. Die Alp ist einsam und verlassen, unweit vom Touristenstrom Richtung Seealp. Hinter der Hütte stehen ein ausgelecktes Salzsteinbecken und zwei moderne Betonpfeiler, die Aussparungen darin sind vermutlich für eine „Rigle“ gedacht. Nur, wo ist der dazugehörige Zaun? Irgendwie passen diese nicht auf diese Alp.
Ein Bach führt durch dieses Gebiet, im Moment ist er aber ausgetrocknet – das Wasserkraftwerk. Etwas weiter oben finde ich noch eine letzte „Wassergont“.
Darin schwimmt ein riesiger Fisch, „de„Blattelis Sepp“ hatte also doch recht als er mir von diesem erzählte. Der Bachlauf entspringt einer Quelle die unter einem ausgetrockneten Wasserfall direkt aus dem Felsen sprudelt. Ein idyllischer Platz für Kinder um ungestört zu baden. Ich wassere mein Alphorn und spiele ein Stück, das erwartete Echo bleibt leider aus.
Darin schwimmt ein riesiger Fisch, „de„Blattelis Sepp“ hatte also doch recht als er mir von diesem erzählte. Der Bachlauf entspringt einer Quelle die unter einem ausgetrockneten Wasserfall direkt aus dem Felsen sprudelt. Ein idyllischer Platz für Kinder um ungestört zu baden. Ich wassere mein Alphorn und spiele ein Stück, das erwartete Echo bleibt leider aus.
Weiter vorne reizen mich die grossen Felsbrocken um darauf zu spielen. Hier ist es dann wirklich schön, auf dem hinteren und noch schöner auf dem grossen direkt hinter der Hütte. Passanten vom Touristenhighway bleiben stehe, spenden Applaus und verlangen nach Zugabe. Die Kuhglocken der Alptiere, die etwas weiter vorne auf der Alp Gätteri weiden, ergänzen die schöne Stimmung passend. Nur warum werden diese immer lauter? Plötzlich stehen sie vor mir, ein ganzes Dutzend Galtlige, neugierig wie gewohnt. Die Begegnung mit dem Sennen, der sie wie vermutet hierhin getrieben hat, bleibt leider aus. Habe ich sie mit dem Alphorn angelockt? Vielleicht ist aber auch nur ihr Nachtquartier hier hinten, fernab vom Tumult.
Nun beginnt es leicht zu Regnen und ein feiner Kohleduft steigt mir in die Nase. Im Alpkataster habe ich gelesen, dass hier früher ausschliesslich geköhlert wurde. Kann es sein, dass man dies heute noch riechen kann? Vielleicht ist es auch nur der Geschmack eines Lagerfeuers. Soviel ich weiss, wird die Hütte auch nur noch für Ferienzwecke vermietet. Der Umschwung lässt aber vermuten, dass dies schon längere Zeit zurück liegen muss.
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