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DEFAULT : Alp Fähnernspitz
07.08.2020 16:45 ( 1023 x gelesen )

  • Hatte heute bereits Bildstein, Bildsteinkopf und Förstli bespielt
  • Laufe zu weit, Gross Heiern hatte ich schon bespielt
  • Treffe wieder den Journalisten vom Förstli. Er möchte wissen warum ich das tue.
  • Querfeldein, die Sonne brennt und Durst meldet sich
  • Lande nicht auf Heubühl sondern auf Fähnernspitz
  • Beim Weidkreuz gibt es kein Echo, dafür ruft der Senn ein herzliches „Bravo, danke vill mol“
  • Der Senn Philipp Schmid empfängt mich sehr freundlich und fragt: „Magsch e Käfeli?“
  • Seit 1957 fährt er auf dieser Alp
  • Die Coronakrise sei die schlimmste wie er sich erinnern mag.
  • Früher war man hier oben wochenlang alleine und heute kommen täglich Wanderer vorbei
  • Von den meisten werde man nicht beachtet, lieber wären ihm mehr Gäste wie ich, die auch Zeit für einen Schwatz haben und man sogar noch in den Genuss von Alphornklängen komme.
  • Ueli Maser war mit dem Alphorn auch schon da
  • Das letzte Schild


Heute Morgen war ich bereits auf den Alpen Bildstein, Bildsteinkopf und Förstli. Vom Föstli wäre es eigentlich ein Katzensprung gewesen. Vorgesehen hatte ich die Alp unterer Bildstein zu besuchen, da ich diese aber schon bespielt hatte, habe ich mir spontan zwei andere Alpen gesucht. Eigentlich wollte ich über Gross Heiern zum Heubüel, da ich Gross Heiern ebenfalls schon besucht hatte, musste ich weiter. Und wieder treffe ich den Journalisten von heute Morgen, er und seine Frau müssen schmunzeln und möchten von mir wissen, warum ich dieses Projekt überhaupt mache? Ich muss nicht lange überlegen und warne sie trotzdem von der einfältigen Antwort. Ich mache das, weil es niemandem etwas bringt und auch niemandem Schaden zuführt – halt einfach so. Sie beide hatten dies davor heiss diskutiert und sind zum selben Ergebnis gekommen, das dünkt mich noch speziell. Er meint dann, dass er trotz Pension noch ab und zu schreibe, vielleicht gäbe es dann mal eine Kolumne über mein Projekt. Für weitere Recherchen verweise ich ihn auf meine Webseite.
Von hier geht kein Wanderweg zum Heubühl, deshalb gehe querfeldein das steile Wiesenbord hinauf. Die Sonne brennt mit voller Kraft und mir läuft der Schweiss nur noch runter, Trinkwasser habe ich fast keins mehr. Oben angekommen sehe ich ein grosses Weidkreuz, das ist der ideale Platz zum Spielen. Leider gibt es kein Echo, dafür kommt ein älterer Senn aus dem Stall, lehnt sich an die Stalltür und hört aufmerksam zu. Am Schluss ruft er freundlich nach oben: „Bravo, danke villmol.“ Das ist viel mehr Wert als das schönste Echo. Danach verschwindet er in der Hütte.
Ich steige zur Alp hinunter und suche den Sennen, rufe in den Stall: „Hallo?“ Es meldet sich niemand, deshalb gehe ich ums Haus herum. Da stelle ich fest, dass ich nicht auf dem Heubühl sondern auf der Alp Fähnernspitz gelandet bin – „Jähno, nüd schlimm“. Auf der Ostseite sehe ich ihn dann am Stubentisch sitzen, er macht das Fenster auf und begrüsst mich freundlich und fragt: „Magsch no e Käfeli?“ „Sehr geen“ antworte ich und gehe zu ihm hinein. Er heisst Philipp Schmid und kommt aus Brülisau, seine Tochter Marlene und sein Sohn Christian kenne ich gut, hatte sie früher viel im Ausgang getroffen. Das erste Mal fuhr Philipp 1957 hier zu Alp, also schon über 60 Jahre. Wir kommen dann auch auf die Coronakrise zu sprechen, er meint, dass dies nach seinen Erinnerungen die schlimmste Krise sei. Das Bauerngewerbe treffe es zum Glück nicht, „Me hend all Äbed“, aber für die anderen sei es sehr schlimm. Früher war man hier oben wochenlang alleine und heute laufen täglich viele Leute vorbei. Leider fehle es vielen an Anstand, man werde kaum beachtet und auch ein freundlicher Gruss fehle regelmässig. Ihm wäre lieber, es kämen mehr Leute wie ich vorbei und hätten auch Zeit für einen kurzen Schwatz – mit dem Alphorn sei sowieso eine Ausnahme. Wobei, Ueli Manser von der Bank war bereits ein paar Mal bei ihm auf Besuch.

Ich überreiche Philipp mein Alp-horn Schild und muss feststellen, dass dies mein letztes ist, ich wollte doch noch zum Heubühl, der nur ein paar 100m weiter unten ist. Ich muss feststellen, dass ich noch nicht ganz warm gelaufen bin nach der längeren Projektunterbrechung. Dies aber der Sache hilft, denn sonst hätte ich Philipp nicht getroffen. Was ich heute gelernt habe: Spontanität und Zufälle geben dem Leben die nötige Würze.    


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