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Heimweide Nr. 36 : Heimweide Nördli
16.02.2013 14:30 ( 3836 x gelesen )

- Viel begangene Schneeschuh Route Richtung Kloster Spitz
- Regelmässige Wildmarkierungen, oder von einem Hund?
- Viele Bäume haben einen roten Punkt
- Hier wird nur noch Forstwirtschaft betrieben
- Die Heimweide ist total zugewaldet, bis 1946 ganzjährig bewohnt
- Das Haus steht nicht mehr, nur noch ein kleiner Stall
- Was befindet sich in der grossen Blechkiste unter dem Fenster?
- Grosse, geschmiedete Gewindeschraube, saubere Arbeit!
- Eine Asbestplatte mit Ofenklappe, Rohrteile liegen am Boden
- Ein alter zugefrorener Brunnen, bringt er im Frühling Wasser?
- Ein alter, Moos bedeckter Baumstrumpf stand sicher schon vor 1946 
- Angenehmes Waldecho, gut hörbar bis zum Schöttler



Mit den Schneeschuhen unter dem Arm starte ich heute direkt von zu Hause aus Richtung Klosterspitz. Vorbei an der Liegenschaft des Kunstmalers Liner führt eine bereits vorgespurte Schneeschuhroute. In regelmässigen Abständen treffe ich auf kleine Urinlöcher, sind diese von einem mitgeführten Hund? Von einem Menschen wohl eher nicht, aber die vielen verschiedenen Wildtierspuren könnten auch eine Erklärung sein. Im Wald fallen mir die vielen roten Punkte an den Tannen auf, die Bäume sind durchwegs etwa gleich alt. Viele grosse Holzbeigen verraten, dass hier nur noch Forstwirtschaft betrieben wird. Dann entdecke ich eine unscheinbare Hütte etwas unterhalb des Fussweges.  

 
Das Nördli wurde bis 1946 ganzjährig von Johann Anton Zeller bewohnt. Wohl eher in ärmlichen Verhältnissen, denn er bewirtschaftete nur zwei Kühe und eine Ziege. Nebenbei musste er an zwei Wochentagen mit Fleisch auf die Stör. Dann verstarb der Besitzer und die Korporation Gmeinhölzli forstete die Liegenschaft in zwei Etappen vollständig zu. Die ehemaligen Gebäude stehen nicht mehr, einzig die kleine Hütte mit Wellblechdach ist übrig geblieben.
 
Solch kleine Hüttli haben mich schon als kleiner Bub immer neugierig gemacht, deshalb nehme ich sie genau unter die Lupe. An solchen Orten gibt es immer Gegenstände die eingesperrt sind, weniger wertvolle die sich aussen für den nächsten Einsatz anbieten und solche, die unter der Hütte schon seit Jahrzehnten oder noch länger herumliegen. Unterhalb des kleinen Fensters auf der Nordseite verbirgt sich unter der Schneedecke eine verzinkte, zusammen genietete Blechkiste. Sie sieht fast aus wie eine Schatzkiste, was wohl darin aufbewahrt wird? Auf der anderen Seite des Gebäudes war früher ein Ofenrohr befestigt, übrig geblieben ist nur noch die Aspestplatte mit grossem Loch und Ofenklappe.
 
Unter dem Haus sind wie vermutet Holzlatten, Blechrohre und Teile des Ofenrohrs zu finden. Speziell sticht mir aber eine geschmiedete grosse Schraube mit Mutter und Keil an einem zweiteiligen Holzbalken ins Auge. Es ist zwar alles rostig, ich erkenne aber, dass hier vor langer Zeit sauber und genau gearbeitet wurde, Respekt. Ich weiss nicht was für eine Funktion dieses Teil ursprünglich hatte, könnte mir aber vorstellen, dass es von einem Fuhrwerk stammt. Vielleicht ging Johann Zeller mit diesem Wagen früher zur Stör?
 
Ein paar Meter von der Hütte entfernt steht auch noch der alte Brunnen mit dem Einlaufrohr. Wasser kommt keines, vielleicht ist es aber auch nur zugefroren, ob im Frühling wohl ein Plätschern hier zu hören ist? Etwas unterhalb vom Brunnen ist unter dem Schnee ein grosser, alter, mit Moos bedeckter Baumstrumpf. Dieser Baum steht aufgrund der dicken Moosschicht schon lange nicht mehr. Stand hier früher vor dem Bauernhaus eine stattliche Esche und wurde sie vielleicht zusammen mit der Liegenschaft vor rund 60 Jahren abgeräumt?

 Auf dem Baumstrunk platziere ich nun mein Alphorn und spiele einige Stücke. Ein sehr angenehmes Waldecho überrascht mich. Hier wäre auch ein guter Übungsplatz, die Töne nicht so trocken wie in meinem Übungskeller und die Temperatur, jedenfalls im Winter, auch kalt. Zu Hause erzählt mir dann Leonie und Gabriel, dass sie mich gut gehört haben. Ausser, wenn sie in der neu gebauten Schneehütte weiter gruben, hörten sie nichts.


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