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DEFAULT : Alp Schwyzerälpli
01.06.2014 21:00 ( 4145 x gelesen )

- Ein wunder schöner Sonntagabend
- Alle Tagestouristen sind wieder zu Hause
- Zuerst ein paar Fotos, der Senn beobachtet mich
- Alphornspiel Richtung Öhrli, sehr schön
- Der Senn Zaured
- Ich gehe zur Hütte, der Senn kommt mir bekannt vor
- Bruno und Maria Hersche begrüssen mich freundlich
- Bruno kennt sich aus mit Musik, die Kapelle Hersche Bueben
- Beide schlafen während der Alpzeit hier oben und fahren täglich ins Tal 
- Eine Herde mit 90 Gämsen zählten sie heute
- Ein alter Gamsbock ganz alleine und fast zahm
- Ein Glas Most lehne ich dankend ab, ich möchte noch weiter zum oberen Borstböhl
 


~~Heute ist ein wunderschöner Sonntagabend, etwa um 19:00 starte ich bei Lehmen, der Parkplatz ist fast leer. An diesem Auffahrtswochenende hat es im Alpstein nur noch gewimmelt von Touristen, aber um diese Zeit sind alle wieder in ihrer gewohnten Umgebung. Auch unterwegs begegne ich niemandem, nicht einmal ein Senn der mit der Milch in die Hütte muss. Nach einer knappen Stunde bin ich bereits beim Schwyzerälpli. Der Senn geht vom Stall zur Hütte, er hat jetzt sicher auch Feierabend.

Links vor mir schauen Galtlige neugierig über eine Steinmauer. Rechts am Horizont stehen etwa 5 Galtlige auf einer Rippe neben einem Baum schön hintereinander. Diese Silhouette mit dem erhellten Abendhimmel möchte ich bildlich festhalten. Bis ich meine Sachen ausgepackt habe, stehen die Tiere aber nicht mehr in Reih und Glied, schade. Dafür guckt der Senn jetzt etwas neugierig zu mir hinüber. Ich möchte ihn nicht länger auf die Folter spannen und suche mir einen geeigneten Platz um zu spielen. Das Alphorn zusammen mit dem Echo vom Öhrli tönt sehr schön, scheinbar gefällt es auch dem Senn, denn er Zaured fröhlich zu mir hinüber.

Danach gehe ich zur Hütte und stelle mich vor, der Senn kommt mir bekannt vor, seine Frau kenne ich nicht. Maria und Bruno begrüssen mich freundlich und es stellt sich heraus, dass er bei der Tanzkappelle Hersche Buben mitspielt. Ich erzähle ihm, dass er bei meiner Schwägerin Barbara Büchel beim Hochzeit gespielt hat, jetzt weiss er auch „wem ich angehöre“. Ich frage beide, ob sie jeweils im Tal oder hier übernachten während der Alpzeit. Bruno meint: „Me bliibid aml do obe. Im Tal hani no e paa Saue, eemol im Tag fahr i abi ond mach dei de Stall. Abe schlofe döme do, es isch halt efach schö im Beg inne. Hüt hemme onderem Öhrli i de Halde zom Bischpil 90 Gams zöllt göll?“

Er schaut Maria an und sie doppelt nach: „Jo, i bi exakt au uf 90 cho.“ All die Jahre die sie schon da oben arbeiten haben sie immer viele Gämsen gesehen, mal 60, mal 70, aber 90 waren es noch nie. Im letzten Jahr stand ein alter Gamsbock ganz alleine mitten auf der Weide, man konnte ihn fast berühren so zahm war dieser. Vermutlich hat ihm ein junger Bock den Rang abgelaufen und dieser hat sich auf sein nahendes Ende eingestellt.

Bruno bietet mir gerne noch ein Glas Most an, ich lehne dankend ab denn ich möchte noch weiter zur nächsten Alp. Er erzählt mir, dass der Senn vom oberen Borstböhl, Josef Inauen JG 1939, heuer das letzte Mal und bereits zum 50. Mal auf diese Alp fährt und er heute da ist. Ich bin dann mal gespannt was mich erwartet.       


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